Die Fasnacht in Murg hat eine lange Tradition und wurde mit Unterbrechungen und in verschiedener Art und Weise gefeiert.
Die heutige Narrenzunft Murg wurde 1953 durch den Elferrat gegründet und besteht inzwischen aus mehreren aktiven Cliquen, die jeweils auf ihre Art und in
unterschiedlicher Verkleidung die Fasnacht mitgestalten. Somit bildete der Elferrat
ursprünglich den Kern der Narrenzunft Murg.
1954 wurde mit den Gardedamen erstmals eine Frauenclique gegründet, deren Kostüm auf das des Elferrates abgestimmt ist, Die Gardedamen bereichern die
Murger Fasnacht unter anderem durch Vorführung ihrer Gardetänze.
Seit 1959 gehören die „Fähri-Geister“ zur Murger Fasnacht. Der „Feurige Mann“ oder auch „Fährmann-Geist“ ist eine Sagengestalt, die in früherer Zeit die
Murger Fährleute narrte. Der Sage zu Folge lockte der Fährigeist den Murger Fährmann mit dem Ruf „Fähri hol über“, worauf dieser den feurigen Mann ans Schweizer Ufer übersetzte.
Anstatt seiner Hand reichte der Fährmann ihm jedoch zum Abschied sein Ruder, auf welchem die Hand des Fährigeistes sein Brandmal hinterließ.
1988 wurde das „Helgeringer Maidli“ als weitere Sagengestalt in der Zunft eingeführt. Es entstammt wohl einem der Helgeringer Höfe, die sich einst hinter
dem Kalvarienberg beim heutigen Eisweiher befanden. Das „Helgeringer Maidli“ musste nach seinem frühen Tod unzählige Jahre „umgehen“. Sein Erscheinen galt als schlechtes Zeichen und
hing mit dem Wetter zusammen. Lange Zeit galt der Spruch :
„ `S Helgeringer Maidli isch geschtern Nacht wieder umgange, s´ gitt wellewäg ander Wetter“.